Freitag, 24. Juli 2009

Ahmadinedschad unter Druck, Proteste in New York

Im Iran gerät Mahmud Ahmadinedschad immer weiter unter Druck, weil er seinen Ersten Stellvertreter noch nicht entlassen hat. In New York haben unterdessen über 100 in den USA lebende Iraner vor dem UN-Hauptquartier protestiert und gefordert, die UN solle Menschenrechtsverletzungen im Iran prüfen.

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad gerät wegen der Auswahl seines Stellvertreters immer stärker unter Druck. Ahmadinedschads Legitimität werde untergraben, wenn er sich weiterhin nicht der Anordnung des geistlichen Staatsoberhaupts Ayatollah Ali Chamenei beuge, seinen Vize zu entlassen, sagte ein ultrakonservativer Geistlicher beim Freitagsgebet in Teheran. Chamenei hatte Ahmadinedschad am Mittwoch angewiesen, dessen neu bestellten Ersten Stellvertreter Esfandjar Rahim Maschai zu entlassen. Ahmadinedschad beharrt jedoch darauf, den Schwiegervater seines Sohnes auf diesem Posten zu behalten. Maschai hatte im vergangenen Jahr Hardliner mit der Äußerung verärgert, Iraner seien „Freunde aller Menschen der Welt – sogar der Israelis“.Mehr als 100 in den USA lebende Iraner sind unterdessen aus Protest gegen die Präsidentenwahl in ihrem Heimatland in den Hungerstreik getreten. Sie begingen am Donnerstag bereits den zweiten Tag ihrer Aktion mit Gesängen und Reden vor dem UN-Hauptquartier in New York. Dabei riefen sie die Vereinten Nationen auf, Menschenrechtsverletzungen im Iran zu überprüfen. Dafür solle UN-Generalsekretär Ban Ki Moon einen Sondergesandten ernennen, forderten die Hungerstreikenden, die von gut 100 Demonstranten unterstützt wurden. Die Aktivisten trugen grüne Gewänder, um ihre Solidarität mit der sogenannten Grünen Bewegung des iranischen Oppositionsführers Mir Hossein Mussawi zu bekunden. Dieser wurde bei der Präsidentenwahl am 12. Juni nach offiziellen Angaben deutlich von Amtsinhaber Ahmadinedschad geschlagen. Die iranische Opposition bezweifelt dies und hat wiederholt gegen das Wahlergebnis protestiert. Dabei kamen in Teheran mindestens 20 Menschen ums Leben, hunderte wurden festgenommen.