Freitag, 24. Juli 2009

Acht Menschen sterben bei Unwettern

Überall in Mitteleuropa knickten infolge der Stürme Bäume um - wie auch hier in Herne

Die meisten Opfer forderten die Stürme in Polen. Dort meldeten die Medien bislang sieben Tote. In Tschechien wurde eine Frau von einem abgerissenen Ast erschlagen. Viele weitere wurden verletzt. In weiten Teilen Deutschlands und Österreichs richteten die Gewitter und Sturmböen hohen Sachschaden an, auch hier gab es Verletzte.
In Niederschlesien im Südwesten von Polen wütete der Sturm am stärksten. Auch Zentralpolen wurde schwer getroffen. Die meisten der sieben Opfer in Polen fielen umstürzenden Bäumen zum Opfer.


Insgesamt zählt Polen über 50 Verletzte. Bei Kotroszyn erlitten sechs Menschen einen Stromschlag und verletzten sich dabei schwer. Der Sturmwind beschädigte Dutzende Stromleitungen und entwurzelte hunderte von Bäumen, was zu Verkehrsbehinderungen führte. Zahlreiche Häuser wurden abgedeckt. Die Feuerwehr sei bislang 4000 Mal ausgerückt, um die Schäden zu beheben, sagte ein Feuerwehrsprecher im polnischen Rundfunk.
Auch der Norden und Westen Tschechiens wurden am Donnerstagabend von schweren Unwettern heimgesucht. Dabei wurde nach Angaben des tschechischen Fernsehens in Liberec eine 75-Jährige von einem herabfallenden Ast erschlagen. Zahlreiche Bahnlinien wurden durch umgestürzte Bäume oder beschädigte Oberleitungen außer Betrieb gesetzt. Vielerorts richteten die Windstöße schwere Schäden an Gebäuden an.
In Deutschland kam es am Nachmittag und Abend ebenfalls zu teils heftigen Unwettern. In Bayern, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg stürzten etliche Bäume um, fielen in Fahrzeuge oder Gebäude und blockierten Fahrbahnen und Schienen. Die Feuerwehr musste zahlreiche Keller auspumpen. Auch Straßen standen unter Wasser.
Blitzeinschläge in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg führten zu Hausbränden mit hohem Sachschaden. In Niederbayern wurden zwei Menschen durch ein losgerissenes Aluminiumdach leicht verletzt. Etliche weitere Dächer wurden abgedeckt und ein Gas-Tank beschädigt. In Brandenburg hagelte es.
Besonders schwer traf das Unwetter auch Österreich. Heftige Windböen, starker Regen und Hagel mit teils tennisballgroßen Körnern zogen in der Nacht zum Freitag von Salzburg über Oberösterreich bis nach Niederösterreich und Wien. Dutzende Menschen wurden nach Informationen des Senders ORF verletzt. Am Morgen waren noch immer Zehntausende Haushalte ohne Strom.
Die großen Hagelkörner durchlöcherten Hausdächer, bis zu 100 Stundenkilometer starker Wind entwurzelte Bäume und deckte Häuser ab. Im ganzen Land schlug 12.000 Mal der Blitz ein. Tausende Feuerwehrleute räumten Straßen frei und pumpten Keller aus. In der Hauptstadt Wien mussten die Einsatzkräfte in der Nacht rund 450 Mal ausrücken. Das Unwetter hatte dort unter anderem Straßenbahn- und Stromleitungen beschädigt und Straßen geflutet.
Die Gewitterphase mit Unwettern und Schwüle soll in den nächsten Tagen aber zu Ende gehen. Pünktlich zum Wochenende sagen die Meteorologen einen Temperatursturz um rund zehn Grad voraus. Davor kann es noch einmal heftige Unwetter geben.