Sonntag, 26. Juli 2009

Microsoft gewaltig unter Druck

Der Software-Gigant Microsoft hat erstmals seit dem Börsengang 1986 einen Rückgang beim Jahresumsatz hinnehmen müssen. Die Erlöse sanken um drei Prozent auf 58,4 Milliarden Dollar. Der Gewinn ging um 17 Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar. Finanzvorstand Chris Liddell erwartet erst für Anfang 2010 eine Erholung. Im Januar hatte der Konzern daher den Abbau von 5000 Jobs angekündigt.

Im vierten Geschäftsquartal von April bis Juni fiel der Umsatz im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 13,1 Milliarden Dollar. Damit wurden die Erwartungen der Börse weit verfehlt. Der Gewinn brach um 29 Prozent auf rund drei Milliarden Dollar ein. Der Rückgang konnte noch abgefedert werden, weil der Konzern bei den Betriebskosten nahezu eine Milliarde Dollar eingespart hat. Positiv sei, dass jetzt der Tiefpunkt der Entwicklung in Sichtweite sei, sagte Liddell. Mindestens bis Dezember werde die Geschäftsentwicklung aber schwierig bleiben, ehe sich die Lage in der ersten Hälfte 2010 aufhellen werde.
Der Hersteller des Betriebssystems Windows und des Büroanwendungspakets Office leidet darunter, dass seine Firmenkunden in der Rezession ihre Budgets für IT-Investitionen zusammengestrichen haben. Auch soll der PC-Absatz in diesem Jahr erstmals seit 2001 zurückgehen. Viele Käufer nutzen ihre Geräte länger als üblich, um in der Rezession Geld zu sparen. Zudem sind im derzeit heißesten Marktsegment, den sogenannten Netbooks, die Gewinnspannen kleiner: Die Geräte laufen mit dem älteren Windows XP, einem weniger einträglichen Produkt als die noch aktuelle Betriebssystemversion Windows Vista. Microsoft hofft darauf, dass die für Ende Oktober angekündigte neue Windows-Version 7 als Nachfolger von Vista den Markt beleben wird, hat aber schon 276 Millionen Dollar vom aktuellen Windows-Umsatz abgeschrieben, da aktuelle Käufer von Windows Vista ein kostenloses Upgrade auf Windows 7 versprochen bekommen haben. Die nächste Office-Version kommt 2010