Sonntag, 26. Juli 2009

Deutschland soll hoch hinaus

Forschungsministerin Annette Schavan hat sich für ein deutsches Raumfahrtprogramm ausgesprochen. Erst soll es zum Mond gehen - später sogar noch weiter.

Trotz finanzieller Bedenken in der Bundesregierung hat sich Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) für ein deutsches Raumfahrtprogramm ausgesprochen. Deutschland sollte versuchen, in dem globalisierten Markt eine starke Position einzunehmen und sich durch ein eigenständiges Programm zu positionieren, sagte Schavan der Online-Ausgabe des Hamburger Abendblatt.
"Wenn es um künftige Missionen geht, werden sie aber nicht als rein deutsche, eher als europäische Gemeinschaftsprojekte verwirklicht", sagte Schavan. So sollte ein deutsches Mondprogramm zwar in den internationalen Kontext eingebettet sein, aber genügend nationale Bausteine haben.
Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr aus Gründen der Haushaltskonsolidierung die Finanzierung für eine Mondmission gestoppt. Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geplante Programm war auf bis zu 350 Millionen Euro ausgelegt Im Jahr 2012 hätte eine unbemannte Sonde zum Mond starten sollen. Hintergrund des Vorhabens war auch, dass Staaten wie China, Indien und Südkorea in die Raumfahrt einsteigen.
Mit einem Raumfahrtprogramm "können wir zeigen, dass wir wissenschaftlich und technologisch kompetent sind und die Fähigkeit haben, Missionen durchzuführen", sagte Schavan.
Der Mond sei ein technologisches Sprungbrett für weitere Missionen ins All. Auch das Thema Mars-Mission stoße bei deutschen Forschern auf großes Interesse, sagte sie. Das DLR sei "hoch anerkannt und international vernetzt".