Sonntag, 26. Juli 2009

Abwrackprämie hilft VW mehr als anderen

Volkswagen ist im ersten Halbjahr seinem Ziel, weltgrößter Autobauer zu werden, wieder ein Stück näher gekommen. Zwar sank der Absatz des Konzerns mit seinen sieben Pkw-Marken VW, Audi, Seat, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini und der VW-Nutzfahrzeugsparte in der ersten Jahreshälfte um fünf Prozent. Grund dafür war unter anderem ein Absatzrückgang in der wichtigsten Region Europa um 11,7 Prozent auf rund 1,7 Millionen Fahrzeuge. Damit schlug sich Volkswagen aber immer noch deutlich besser als die Wettbewerber, deren Absatz im Schnitt um 18,4 Prozent schrumpfte.

Hintergrund ist, dass Volkswagen im Vergleich zu seinen meisten Wettbewerbern einen ungewöhnlich hohen Kleinwagen-Anteil in seiner Flotte hat. Diese wiederum profitierte nicht nur in Deutschland sondern auch in anderen Ländern wie China von Kaufanreizen wie der deutschen Abwrackprämie, mit denen die Staaten sich gegen die Konjunkturkrise zu stemmen suchen.
Die aktuellen Absatzzahlen von VW machen auch deutlich, in welche Richtung sich die Gewichte inzwischen auf dem weltweiten Automarkt verschoben haben. Erstmals in seiner Geschichte verkaufte VW mehr Autos in China als in Deutschland. Der Konzern lieferte 652 000 Fahrzeuge an Kunden im Reich der Mitte aus, ein Plus von 22,7 Prozent. Auf ihrem Heimatmarkt schlugen die Wolfsburger im gleichen Zeitraum knapp 632 000 Pkw und Transporter los, ein Zuwachs von 18,3 Prozent. Weltweit verkaufte die Kernmarke seit Jahresbeginn 1,949 Millionen Pkw, 2,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Der Marktanteil erhöhte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent